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Mai 6, 2020

Zuckerherzen brechen leichter


Diabetes ist ein häufiger Risikofaktor für Herzerkrankungen

Was ist Diabetes ?

Diabetes bezeichnet in mind. zwei Messungen nachgewiesene erhöhte Blutzuckerwerte und erhöhte Werte des Langzeitzuckers (HBA1c).

Welche Formen von Diabetes gibt es ?

Vereinfacht gibt es einen Typ I Diabetiker, dies sind meist junge Menschen mit einem Insulinmangel, diese müssen Insulin spritzen.

Und den viel häufigeren Typ II Diabetiker, diese sind ältere,  übergewichtige Menschen, diese haben zu viel Insulin (ernährungsbedingt),aber wegen ihres Übergewichts eine mangelhafte Insulinwirkung (Insulinresistenz). Gewichtsabnahme und Bewegung ist hier im Vordergrund, und in zweiter Linie Medikamente einzeln oder in Kombination , Insulineinsatz sollte hier möglichst spät erfolgen.

 

Was sind die Ursachen für Diabetes ?

Für den selteneren Typ I Diabetes gibt es genetische Ursachen. Für den viel häufigeren Typ II Diabetes vor allem der Lebensstil, nämlich Übergewicht und Bewegungsmangel.

Ist eine Vorsorge möglich ?

Das Auftreten von Typ II Diabetes kann in  vielen Fällen verhindert werden, wenn man ein normales  Körpergewicht hat und sich ausreichend bewegt. Ebenso kann ein bereits vorhandener Typ II Diabetes durch diese Massnahmen in vielen Fällen wieder zum Verschwinden gebracht werden.

Ist Diabetes akut   gefährlich ?

Ja, akut kann eine massive (unbehandelte) Zuckerentgleisung zu einer lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung führen, im Extremfall zum Koma. Dies ist durch die frühe Diagnose selten geworden.

Wie ist die Auswirkung auf die die Augen, Nerven und die Nieren ?

Auf lange Sicht führt der Diabetes häufig zu Augenproblemen , vor allem an der Netzhaut, deshalb sind Kontrollen und konsequente Behandlung beim Augenarzt so wichtig. Eine gute Zuckereinstellung ist hier als Vorsorge wichtig.

Ebenso häufig sind Probleme an den Nerven, mit Kribbeln und Gefühlsstörungen. Hier besteht die Gefahr von unbemerkten Verletzungen an den Füssen.  Konsequente Fusspflege (regelmäßige Begutachtung der Füsse mit einem  Spiegel durch den Patienten) und Schutz vor Verletzungen (geschlossenes, gut gepolstertes Schuhwerk) sind wichtig. Die medikamentöse Behandlung ist schwierig und oft unbefriedigend, eine gute Zuckereinstellung ist hier als Vorsorge wichtig.

Häufig kommt es zur Entwicklung von Nierenschwäche, auch hier sind regelmäßige Kontrollen der Blutwerte und eine gute Zuckereinstellung wichtig. Diabetes ist ein häufige Ursache einer Dialyse.

Wie ist die Auswirkung auf die Blutgefäße ?

Diabetes beschleunigt die Gefäßalterung und führt zu Durchblutungsstörungen, dies ist umso ausgeprägter, je länger die Krankheitsdauer ist und je schlechter die Zuckereinstellung ist.

Die Folgen sind: Gefäßprobleme an der Halsschlagader (Gefahr eines Schlaganfalls) und an den Beingefäßen (Schmerzen bei längerem Gehen, in fortgeschrittenen Fällen Geschwüre an den Beinen wegen schlechter Durchblutung).

Durchblutungsstörungen bei Diabetes sind besonders ungünstig, weil die Gefäßveränderungen langstreckig und meist sehr verkalkt sind , was die Behandlung durch Aufdehnung schwierig macht. Eine Gefäßoperation wird ist durch bei Diabetes häufige  Wundheilungsstörung  ebenfalls erschwert.

 

Wie ist die Auswirkung auf das Herz ?

Die Auswirkungen sind zweifach:

Durchblutungsstörungen an den Kranzgefässen bei Diabetes sind häufig und leider meist langstreckig und   verkalkt  , was die Behandlung durch einen Stent  schwierig macht. Daher ist oft eine Bypassoperation notwendig,  mit dem Nachteil der bei Diabetes häufigen  Wundheilungsstörung. Es gibt Zuckermedikamente, die auch einen positiven Einfluss auf Durchblutungstörungen aufweisen, diese sollten bei diesen Patienten bevorzugt eingesetzt werden.

Diabetes führt  zu einem vermehrten Auftreten einer Herzschwäche. Hier gibt es neue Blutzuckermedikamente,  die zusätzliche eine sehr positive Wirkung auf die Herzschwäche haben.

Diese sollten bei Herzschwächepatienten  frühzeitig eingesetzt werden.

 

Wie ist die Behandlung ?

Eine gute Blutzuckereinstellung ist wichtig:

Typ I Diabetiker werden mit Insulin behandelt, diese sollten in Spezialambulanzen betreut werden.

Typ II Diabetiker sollten ein normales Körpergewicht erreichen und auf ausreichend (3-4 h) körperliche Bewegung achten. Erst dann  kommen Medikamente zum Einsatz, im weiteren Verlauf ist häufig eine Kombination notwendig. Insulin sollte nur eingesetzt werden, wenn Lebensstilmassnahmen und Medikamente nicht ausreichend wirksam sind.

Mindestens so wichtig ist die Blutdruckeinstellung und  Cholesterinsenkung, da beide Massnahmen eine  positive Wirkung auf das Herz haben

Ist ein Hypo (Unterzucker) gefährlich ?

Ja, vor allem für das Herz, aber auch für die Netzhaut des Auges ist der Unterzucker gefährlich, daher sollten Unterzuckerungen möglichst vermieden werden.

 

Ist eine Rehab sinnvoll ?

Ja, in vielen Fällen ist dies sinnvoll, vor allem, um den Patienten zu schulen und um den Lebensstil zu verbessern.

Welche Kontrollen sind sinnvoll ?

Einerseits ist es wichtig, die Qualität der Blutzuckereinstellung zu kontrollieren, dazu sind regelmäßige Blutzuckermessungen durch den Patienten und die Messung des Langzeitzuckers sinnvoll.

Andererseits ist es  wichtig, die Folgeerkrankungen des Diabetes rechtzeitig zu erkennen.                 

D.h Regelmäßige Augenkontrollen, Laborwerte, bei jedem Patienten.                                   

Herzultraschall, Carotisultraschall, Nierenultraschall je nach individuellem Risiko

 

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